Dienstag, 28. April 2015

Gedanken zu Aussagen von Messner und Habeler anläßlich der Hilfsaktion am Mt. Everest


Gedanken zu Aussagen von Messner und Habeler anläßlich der Hilfsaktion am Mt. Everest


Reinhold Messner und Peter Habeler haben ihre Meinung zu den Rettungsmassnahmen am Mt. Everest anlässlich des tragischen Erdbebens öffentlich kundgetan. Sinngemäß meinten die beiden übereinstimmend, dass die Bergsteiger am Mt. Everest in keiner Notlage wären, da sie sich ja um viel Geld ( - kolportierten 80 - 100 000 US$) in ihre Expeditionen einkaufen hätten können. Es sei also viel wichtiger zuerst der armen Bevölkerung in Nepal Hilfe angedeihen zu lassen.

Blick auf das zerstörte Kathmandu


Wie bitte? Habe ich das richtig verstanden, dass es entscheidend ist, wieviel Geld jemand besitzt, um ihm Hilfe oder eben keine Hilfe angedeihen zu lassen, wenn er in einer Notsituation ist?

Wie bitteschön stellen sich dass die beiden "Alt Stars" der Alpinszene vor? Sollen die Menschen, die teilweise mit bloßen Händen Opfer aus dem Lawinenkegel und den Trümmern des Basislagers am Mt. Everest ausgraben laut rufen und fragen, ob der Mensch in den Trümmern "ein reicher Bergsteiger" oder ein "Sherpa" sei. Und je nach dem den Bergsteiger dann verrecken lassen und den Sherpa ausgraben?

Oder sollte man die Bergsteiger u n d Sherpas, die in den Hochlagern 1 und 2 nach der völligen Zerstörung der Eisfallroute "gestrandet" waren dort verrecken lassen? Zur Erinnerung sei den beiden kundgetan, dass man ganz schön viel Menge an Brennstoff für die Kocher benötigt um das nötige Wasser für aus Schnee zu schmelzen und dass einige hundert Menschen auch ganz schöne Mengen an Nahrungsmitteln pro Tag benötigen. Bei der herrschenden unsicheren Wetterlage entstand da ein gewaltiger Zeitdruck für eine Evakuierung.
Sollte man also nur die "armen Sherpas" mit den Helikopter aus den Hochlagern evakuieren und die "eh reichen Bergsteiger" oben verhungern und verdursten lassen?

Die  beiden Altstars der Bergsteigerszene fordern also quasi eine "Zweiklassen Rettung", wobei den ärmeren automatisch der Vorzug zu geben sei. Mir kommt das so vor, wie ein Pendel, dass auf einer Seite ausschlägt, und da man dass nicht will, fordert man dann das andere Extrem. Man will nicht, dass "reiche westliche Bergsteiger" bevorzugt gerettet werden, also fordert man, dass automatisch die armen Nepali bevorzugt werden, aber damit die westlichen Bergsteiger wiederum benachteiligt.
Damit schüttet man aber "das Kind mit dem Bad aus". Diese Forderung ist dann nämlich genau der selbe Unsinn, wie eine Bevorzugung.

Meiner Meinung nach sollte jeder Mensch, unabhängig von seinem Einkommen in Notsituationen gerettet werden.  Ob jemand Geld hat, oder eben nicht, sollte kein Maßstab für das angedeihen von Hilfe sein.

Geld ist eben nicht der "Nabel der Welt" - auch wenn es oftmals nützlicher ist, welches zu haben. Geld ist auch kein Maßstab dafür, ob jemand gut genug Bergsteigen kann, oder eben nicht, um den Mt. Everest zu besteigen.
Die Forderung, dass jemand der genug Geld hat um sich einen Bergführer für den Mt. Everest leisten zu können, automatisch ein schlechter Bergsteiger sei, ist ein völliger Unsinn. Diese impliziert nämlich sofort den Umkehrschluss, dass jemand mit wenig Geld also ein Super Bergsteiger sei, der selbstverständlich auf den Mt. Everest steigen "dürfte".




http://www.salzburg.com/nachrichten/welt/chronik/sn/artikel/kritik-an-zwei-klassen-rettung-erst-den-nepalesen-helfen-147672/

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