Freitag, 29. Januar 2016

Hinterstoder oder die unendliche Geschichte mit dem Schigebiet

Sie wollen einfach nicht aufgeben, Wirtschaftskämmerer und Tourismusverband in Hinterstoder kämpfen verbissen um die Verbindung der zwei "Pisten Schigebiete" Hinterstoder und Wurzeralm.

Es mutet wirklich skurril an, wenn in Zeiten von Klimawandel und damit verbundenem extremen Schneemangel noch  immer verbissen um den weiteren Ausbau von Pisten Schigebieten gekämpft wird. 

Unterstellt man einmal, dass man im Schnitt in den letzten ca. 10 Jahren erst ab Anfang Jänner wirklich genug Schnee zum stressfreien Schifahren hatte, so haben sich damit die Zeiten des Liftbetriebes in Schigebieten auf gerademal rund maximal 3 Monate pro Jahr reduziert, eher 2,5. Selbst für den ordnungsgemäßen Betrieb von Schneekanonen war es meistens viel zu warm.

Schneekanonen benötigen in etwa den selben Energiebedarf wie die entsprechenden Liftanlagen zusammen

Die Kosten für diverse neue Liftanlagen oder inzwischen wieder schubladisierter hochalpiner Tunnelbauten zur Verbindung der Pisten, bzw. für neue Verbindungspisten von Hinterstoder und Wurzeralm, müssen sich daher in wenigen Monaten Betrieb wieder amortisieren. Wie das in einem Tages Schigebiet, vorrangig für Kunden aus dem Großraum Linz, möglich sein soll, bleibt mir ein Rätsel. Tages Schigebiete sind praktisch nur an den Wochenenden wirklich gut besucht.
Prognosen von Klimatologen gehen davon aus, dass, sollte der Trend der "warmen Winter" anhalten,
in wenigen Jahren rund ein Drittel aller Schigebiete in Österreich sowieso zusperren müssen, zumindest jene unter 1600m.

Es werden aber auch neben riesigen Parkplätzen Pläne für Hotels gewälzt. Wie sich da eine durchschnittliche Jahresauslastung für ein Hotel bei gleichzeitiger max. 3 monatigem Betrieb des Schigebietes ausgehen soll, muß man mir mal erklären.  Wie führt man ein Hotel in schwarze Zahlen, dass nur 3 Monate im Jahr voll ausgelastet ist?

Gänzlich unglaubwürdig wird es nun für mich, wenn im Schigebiet - so man einschlägigen Pressemeldungen glauben schenken kann - Unterschriften für den Ausbau des Schigebietes im Schigebiet selber sammelt. Ohne dabei Details der Planung, eventuell tangierten Naturschutzgebieten usw. zu erwähnen. 

In Zeiten, wo uns die Naturschutzbehörden in OÖ schon selbst das Klettern mit Seil und Haken im Gebirge verbieten, bzw. naturschutzrechtlichen Genehmigungen unterwerfen, kann ich mir kaum vorstellen, dass man noch Pisten in Naturschutzgebieten bauen darf. 



 http://kurier.at/chronik/oberoesterreich/blanko-unterschriften-fuer-skischaukel/177.525.488
http://www.servustv.com/at/Medien/Talk-im-Hangar-7117

hochinteressante Diskussion mit Michael Fleischhacker über die Zukunft der Schigebiete.

 

 

 

 

 

 

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