Dienstag, 16. Juni 2015

Immer höher, immer schneller, immer schwieriger - das geht einfach nicht!

Immer höher, immer schneller, immer schwieriger - das geht einfach nicht!


.....sagte Ueli Steck vor dem Start seines neuesten Projektes auf die 82 Viertausender der Alpen zu steigen und diese mit dem Fahrrad zu verbinden. Für mich eine interessante Aussage eines Bergsteigers, der vom Vermarkten seiner Rekorde lebt. Am schnellsten durch die Eiger Nordwand, am schnellsten durch die Matterhorn Nordwand, am schnellsten durch die Grand Jorasses Nordwand, usw. das waren und sind Markenzeichen von Ueli Steck.

Vor langer, langer Zeit hat ein Spitzenkletterer, der ebenso wie Steck "Meilensteine" im Klettern und Bergsteigen gesetzt hatte, sehr ähnlich agiert. Wolfgang Güllich hatte jahrelang das Schwierigkeitsklettern in  neue Dimensionen und in Richtung Artistik gepusht. Als er erkannte, dass  für ihn irgendwo eine "Grenze" erreicht wäre (er kletterte Routen wie Seperate Reality IX, im Yosemite free solo) verlagerte er sein Engagement mit seinem Freund Kurt Albert in Richtung Abenteuer, Erlebnis und Reisen. Expeditionen und Routen wie Fitzcarraldo im Cirque of Unclimbables oder Eternal Flame an den Trango Türmen waren die Folge. Leider starb Wolfgang Güllich viel zu früh 1992 bei einem Autounfall.

Ich finde die Entwicklung und die bemerkenswerte Aussage von Ueli Steck eine echte Bereicherung für das Bergsteigen. Gerade das momentan laufende Projekt die 82 Viertausender der Alpen in einem Zug zu besteigen verdient Beachtung. Interessant ist für mich auch die Tatsache, dass er das Projekt im Sommer durchzieht. Im Winter wurden noch nie alle Viertausender der Alpen in einem Zug bestiegen. Der bekannte Profi Alpinist aus Frankreich Patrick Berhault hatte dies versucht und ist dabei aber durch einen Wechtensturz umgekommen.
Ueli Steck meint, dass er sich wieder auf das wesentliche beim Bergsteigen reduziere, auf Abenteuer erleben gemeinsam mit eine Freund. 

Für viele wird es ein wohl mehr als ein Wermutstropfen bei dieser "Aktion" sein, wenn sie erfahren, dass da ein großer "Tross" mit den beiden Bergsteigern Steck und Wohlleben mitzieht. Das Schweizer Fernsehen berichtet genauso wie eine eigene Webseite und natürlich sämtliche professionelle Werbekanäle von Steck bzw. seinen Sponsoren. Mit dabei ist der Schweizer Profi Bergfotograf Roebi Bösch, ein Manager kümmert sich um die Logistik und eine eigene Filmfirma macht technisch höchstwertige Aufnahmen vom Hubschrauber mit einer Cineflex Kamera.

Offensichtlich vermarkten die beiden Profi Alpinisten ihre Tour sehr professionell. Ich finde dabei nichts Schlechtes. Im Gegenteil, in Zeiten in denen man in Pakistan im Basislager erschossen werden kann, Nepal von einem gewaltigen Erdbeben zerstört wurde, wenn die Sherpas gerade mal nicht streiken, finde ich es eigentlich logisch die Schönheit und die Werte der "Heimat Alpen" zu entdecken und auch zu vermarkten.
Natürlich muss dabei die "Aktion" passen - das tut sie auch meiner Meinung nach -, und das Bildmaterial muss entsprechend professionell sein. Letzteres ist in den Alpen halt noch etwas gewöhnungsbedürftig. In den klassischen Expeditionsdestinationen ist man es ja mittlerweile schon seit Jahren gewöhnt, mit Internet Updates und begleitenden Profi-Fotografen unterwegs zu sein. Bei "Aktionen" in den Alpen werden wir uns zunehmend daran gewöhnen müssen.

Ueli Steck und Michi Wohlleben werden in 80 Tagen 82 Gipfel besteigen und rund 1000 km mit dem Fahrrad zurücklegen. Dabei werden sie wohl auch viele Abenteuer gemeinsam mit ihrem Team erleben und darüber berichten. Ich wünsche den beiden viel Erfolg und vor allem einen unfallfreien Ablauf der Tour.

http://www.uelisteck.ch/de/item/33-alpen-traverse.html
http://www.82summits.com/de/
http://blogs.dw.de/abenteuersport/82-viertausender-in-80-tagen/
http://alpenmag.de/alle-82-viertausender-der-alpen-in-80-tagen/
http://www.alpin.de/home/news/9346/artikel_steck_wohlleben_82_summits.html
http://www.bernerzeitung.ch/espacecard/vorschau/Ueli-Steck--Alpen-und-Himalaya/story/20612654

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