Der erfahrene Profi Bergführer, 3 fache Mt. Everest Besteiger als Bergführer mit Gästen, 1. Österr. auf den "7 Summits", Buchautor und Unternehmer Walter Laserer berichtet regelmäßig über Themen rund um das Bergsteigen. Kritisch und informativ werden Themen von Ausrüstung über Trends, Organisationen und Besteigungen hinterfragt und Diskussionen angeregt.
Montag, 30. Januar 2017
Alpin Journal: Hart, härter - Mt Everest im Winter.
Alpin Journal: Hart, härter - Mt Everest im Winter.: Zu den härtesten Disziplinen im Bergsport gehören extreme Expeditionen im Winter. In den letzten Jahren zogen zahlreiche spektakuläre Expe...
Hart, härter - Mt Everest im Winter.
Zu den härtesten Disziplinen im Bergsport gehören extreme Expeditionen im Winter. In den letzten Jahren zogen zahlreiche spektakuläre Expeditionen im Winter zu den Achttausendern die Aufmerksamkeit auf sich.
im Khumbu Eisbruch |
Interessanterweise war der Mt. Everest gleich der erste aller "über Achttausend Meter" hohen Berge, der auch im Winter bestiegen wurde. Dies gelang am 17. Februar 1979 den beiden Polen Leszek Cichy und dem legendären Krzysztof Wielicki. Letzterem gelang auch noch die erste Winterbesteigung des 3. höchsten Gipfels der Welt, dem Kantsch 1986. Generell waren die Polen bzw. später die Japaner, die am meisten im winterlichen Himalaja unterwegs. Heute fehlt "nur" noch der K2 in Pakistan im Karakourm in der Liste der "Achttausender im Winter."
Nur unwesentlich weniger hart war für mich eine Winterbegehung des kältesten Berges der Welt, dem Denali in Alaska. Mit Heli Steinmassl und Heli Mittermayer gelang mir eine Besteigung dieses zwar "nur" 6000 ers, aber im Februar nahezu am Polarkreis. Nur sehr knapp konnten wir damals überleben. Immerhin hatten wir mit wirklich kurzen Tagen, respektive langen Nächten und Temperaturen bis zu - 57 Grad C zu kämpfen. Drei Japaner, die schon den Everst im Winter bestiegen hatten, (Team Yamada) bezahlten damals kanpp nach uns dieses Vorhaben mit ihrem Leben. Für mich war das Erlebnis sehr prägend, zumal ich am Ende der Expedition alleine am Kahiltna Gletscher "gestrandet" bin, nachdem meine Freunde ausgeflogen werden konnten. Nach gesamt 14 Tagen Wartezeit hatte ich dann endgültig genug von solchen "überharten" Expeditionen.
der winterliche Gipfel des Denali, Feb 89 |
Abstieg im winterlichen Sturm |
Derzeit ist der 35 jährige Spanier Alex Txikon mit dem Spanischen Extremskifahrer Carlos Rubio am Everest unterwegs. Begleitet werden die beiden von einem Filmteam inklusive Drohnen. Sollte das Wetter mitspielen, ist das professionelle Filmteam sicherlich in der Lage spektakuläre Aufnahmen vom Berg zu liefern. Hier ein link zu ihrer fb Seite:
https://www.facebook.com/alex.txikon.5/?fref=ts
Im Vergleich zur normalen Besteigungszeit in der Hauptsaison im Vormonsun, also April und Mai, geht es im Winter naturgemäß einsam zu am Everest.
Allen, die naiver Weise jammern, dass soviele Menschen am Everest oder generell in den Bergen unterwegs sind, sollte auffallen, wie einfach man das Problem "viele Menschen am Berg" lösen kann. Natürlich sind am höchsten Berg der Welt zur günstigsten Besteigungszeit Menschen aus aller Welt unterwegs. Will ich also an so einem Berg alleine sein, so muss ich entweder örtlich ausweichen, also eine andere Route als die leichteste wählen, oder eben zeitlich auf eine andere Zeit ausweichen.
Bei meinen insgesamt 4 (!) Expeditionen auf den Mt. Everest hatte ich nie ein Problem mit zuvielen Menschen. Obwohl ich als Bergführer mit meinen Gästen selbstverständlich auf der leichtesten Route unterwegs war, und das zur besten Besteigungszeit. Natürlich waren wir auch niemals Alleine. Aber durch meine bereits jahrzehnte lange Erfahrung als Bergführer in den Alpen, kannte ich natürlich das Problem "viele Menschen" am Berg. Am Mt Blanc, Matterhorn oder vielen anderen Alpengipfeln ist es vor allem das Know How, also das Gewusst wann und wie im Detail, das uns Profi Bergführer von Hobby Bergsteigern oftmals unterscheidet.
Selbstverständlich erwartet sich ein Gast an einem Berg wie dem Mt. Everest von seinem Bergführer das Kow How wie man mit den anderen Bergsteigern am besten "umgeht" - im Doppelsinn des Wortes. Eine Besteigung kostet ja nicht nur relativ viel Geld, sondern auch sehr viel kostbare Zeit. Bilder, die Horrorszenarien zeigen, wo zig Menschen als riesiger Wurm an einzelnen Eisschrauben an den Fixseilen hängen, zeigen wie es eben n i c h t geht. Es sollte eigentlich für Profis selbstverständlich sein, dass solche gefährliche Situationen vermieden werden. Dies geht relativ einfach mit einer Verschiebung der Begehungszeit an den Fixseilen um nur wenige Stunden.
Auch hatte ich am Gipfeltag keine oder nur ganz wenige Probleme am Hilary step. Wir Profi Bergführer hatten uns immer abgesprochen und so vermieden, dass es zu Staus kam. Bei einigen Rettungsaktionen bis weit über 8000 Metern haben Profi Bergführer immer wieder ihr Können gezeigt.
Freitag, 13. Januar 2017
Alpin Journal: Praktische Lawineneinschätzung durch Kompensations...
Alpin Journal: Praktische Lawineneinschätzung durch Kompensations...: Praktische Lawineneinschätzung durch Kompensationsmethode oder ein Plädoyer für Hausverstand und Eigenverantwortung, Teil 2 Wie i...
Praktische Lawineneinschätzung durch Kompensationsmethode oder ein Plädoyer für Hausverstand und Eigenverantwortung
Praktische
Lawineneinschätzung durch Kompensationsmethode
oder ein Plädoyer für Hausverstand und Eigenverantwortung, Teil 2
Wie in Teil 1 bereits beschrieben sind die heute gängigen
Methoden zur Beurteilung der Lawinengefahr für Schneesportler ungenügend. Alle
benötigen als Input den LLB, der aber laut eigener Auskunft der Ersteller in
ca. 25 % der Fälle falsch ist. Daher kann auch das Ergebnis dieser
Beurteilungsmethoden nicht wirklich zufriedenstellend sein.
Die Forschung bzw. Wissenschaft
versucht sich immer tiefer in die Materie Schnee und Lawinenkunde zu vergraben,
wobei allerdings für den Praktiker, der draußen mit seinen Skiern unterwegs
ist, keine Fortschritte zu bemerken
sind. Eher im Gegenteil, je mehr man
sich mit der Wissenschaft des
Schnees und der Lawinen beschäftigt,
umso komplexer, unübersichtlicher
und unlösbarer wird das Problem der
Einschätzung der Gefahr. Es handelt sich hier um ein gängiges Problem in
der Wissenschaft, auch z. B. bei der Entwicklung der künstlichen Intelligenz.
Je mehr „Daten“ man kreiert, umso länger und schlechter wird selbst mit den
besten Computern der Welt das Ergebnis der berechneten Modelle.
Wenn man zum Beispiel analysiert, wie viele Daten das
menschliche Gehirn verarbeiten müsste, um nur auf einem unebenen Boden ohne zu
schwanken gehen zu können, so kommt man bald an Grenzen.(Datenmenge,
Berechnungszeit) Unser Gehirn „generalisiert“ (reduziert) die benötigten Daten,
ähnlich wie wir es von der Erstellung von Landkarten kennen. Es werden nur die
allernotwendigsten Basisdaten verarbeitet. Der Rest wird durch Adaption und
Wiedererkennung von schon vorhandenen Mustern erarbeitet, also einer Form der
Alltagsintuition.
Um nun in der Lawineneinschätzung weiter zu kommen, hilft
nur ein radikales Umdenken. Wir benötigen eine Strategie, die völlig unabhängig
vom aktuellen LLB funktioniert und
die so einfach ist, dass wir draußen
auf Tour zu einem befriedigenden Ergebnis kommen können. Also keine konkret -
perfekte ja/nein Entscheidung, aber eine
Einschätzung der Gefahr, die ein bestmögliches
Ergebnis liefert. Dabei nehmen wir bewusst in Kauf, dass es eben ein
gewisses Quantum Restrisiko immer geben wird. – Das ist ja auch mit den besten
Rechenmethoden nicht aus zu schließen, und es liegt in der Natur von jeder
„Schätzung“
In der Entscheidungstheorie
gibt es ein Verfahren, das bei komplexen Problemen bestmögliche Ergebnisse liefert.
Vor allem wenn wenig konkrete Daten für eine eindeutige Entscheidung zur
Verfügung stehen. Dabei handelt es sich um die „Weniger ist Mehr“, bzw. „Take the best“ Methode. Dabei wird bei
einem Problem der Input an Daten drastisch reduziert. Man arbeitet nur noch mit
den wesentlichen, nach einer
Einschätzung am wichtigsten für das
Problem relevanten Daten. Alles Andere wird einfach weg gelassen.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass bei
einer Vielzahl an komplexen Problemstellungen, diese stark vereinfachten
Schätzmethoden ein ausgezeichnetes
Ergebnis liefern. Vor allem bei Prognosen,
also Aussagen über Problemstellungen in der Zukunft. Ergebnisse aus der
Vergangenheit können mit exakten Daten genauer berechnet werden.
Genau diese Problemstellung haben wir bei der
Gefahrenprognose der Lawinen. Wir sollen ohne exakte Daten mit einer Fülle von
Parametern für die Zukunft ein möglichst genaues Ergebnis für die
Einschätzung der Lawinengefahr finden.
„Weniger ist also Mehr“
Wissenschaftlich untersucht wurde diese Methode am Beispiel
des Problems von der Entwicklung von Aktien oder etwa der Wahl der richtigen
Schule für ein Kind. Bei der hier vorgestellten Methode handelt es sich um eine
modifizierte Anwendung der Intuition. Wie ich in Teil 1 bereits angemerkt habe,
ist Intuition alleine kaum eine Möglichkeit, um die Lawinengefahr gut
einschätzen zu können.
Die Frage war also, gibt es eine Möglichkeit, ein
vereinfachtes Verfahren, dass die
Intuition so verbessert, dass
man damit auch im Gelände arbeiten kann?
Ich wurde dabei bei Gerd Gigerenzers fündig. In seinem Buch
„Bauchentscheidungen“ beschreibt er eine Methode, wie Ärzte in Amerika die
Diagnose für eine Herzerkrankung drastisch verbessern konnten. Dabei wurde auf
„Weniger ist Mehr“ zurück gegriffen und ein „effizienter Entscheidungsbaum“ speziell
für dieses Problem entwickelt.
Ich habe dieses System nun auch auf die Lawinenprognose
angewendet.
Montag, 2. Januar 2017
Alpin Journal: Rechnen vs Intuition, oder doch was Anderes?
Alpin Journal: Rechnen vs Intuition, oder doch was Anderes?: Rechnen vs Intuition, oder doch was Anderes? Teil 1. Seit Prof. W. Paulcke seine „Praktische Schnee- und Lawinenkunde“ 1938 im ...
Rechnen vs Intuition, oder doch was Anderes?
Rechnen vs Intuition,
oder doch was Anderes? Teil 1.
Seit Prof. W. Paulcke seine „Praktische Schnee- und
Lawinenkunde“ 1938 im Julius Springerverlag veröffentlicht hat, hat sich nichts
wirklich Wesentliches auf diesem Spezialgebiet getan.
Aufgrund dieser Grundlagen wurden Entscheidungshilfen- und
Strategien entwickelt, die alle als Input den aktuellen Lawinenlagebericht
haben.
Viel diskutiert wird vor allem darüber, welcher
Entscheidungsansatz zur Einschätzung der Lawinengefahr besser sei, jener über
„Berechnen“ der Lawinengefahr aus dem
LLB, oder dem Entscheiden durch Intuition.
Viele erfahrene Bergsteiger haben ihre ganz persönlichen
Erfahrungen mit Intuition in verschiedenen Situationen gemacht, so auch ich.
Es war bei meiner zweiten Expedition zum Mt Everest. Wir
hatten uns bereits sehr gut akklimatisiert und waren im Begriff zur sogenannten
„zweiten Rotation“ auf zu brechen. Alles war fertig geplant, die Sherpas
eingeteilt und die Lasten fertig gepackt. Nach dem Abendessen ging ich vor das
dining Zelt hinaus und warf einen Blick in den weltberühmten, gefährlichen
Khumbu Eisbruch. Milchig weiss schien ein gespenstischer Mond auf eine
Landschaft, die wie aus einem futuristischen Film auf mich wirkte. Plötzlich,
völlig aus heiterem Himmel zog sich mein Bauch zusammen. Ich will da nicht,
noch nicht, hinauf. Der Zweifel wurde so stark, dass ich mich zum Handeln
gezwungen sah. Im Zelt blies ich den gesamten Aufbruch für den nächsten Tag ab.
Die Sherpas schauten etwas komisch, meine Gäste nahmen meine Entscheidung
einfach zur Kenntnis.
Am nächsten Morgen weckte uns bereits um 0700 Uhr früh eine
hektische Betriebsamkeit im Camp. Ein Serac war umgestürzt, die Route wurde
verschüttet und sechs Sherpas anderer Teams starben in der nachfolgenden Eislawine…..
Ich hatte bei meinen zahlreichen Expeditionen, davon alleine
4 zum Mt. Everest und 8 x in die Antarktis, viele ähnliche Situationen wie oben
geschildert. Hatte also am eigenen Leib erlebt, wie Intuition funktionieren kann.
Neben den vielen Expeditionen war ich jedoch auch Winter für
Winter wochenlang in den Westalpen auf grandiosen Skitouren- und freeride Wochen unterwegs. Die große
Frage, die sich mir stellt, ist nun, ob man mit Intuition auch in
Lawinensituationen bzw. Entscheidungen bei Skitouren und Freeriden praktisch
anwenden kann. Also eine systematische
Methode für eine allgemeine Anwendung finden kann.
Viele mir bekannte Kollegen sind mit den bekannten Methoden
und Entscheidungshilfen a la „Stop or Go“, „Snowcard“ usw nicht wirklich
zufrieden. Vor allem, da als Input der Lawinenlagebericht verwendet wird, und
jeder 4. Bericht nicht korrekt ist, daher kann auch das Ergebnis solcher Hilfen
nicht wirklich zufriedenstellend sein.
Stell dir vor, wir nehmen den Wetterbericht im Voraus als
Grundlage dafür, in welchem Gang und auf welcher Straße wir, wie schnell, mit
dem Auto am nächsten Tag fahren dürfen. Schnell leuchtet es ein, dass das
Wetter hinter jedem Berg anders sein kann, und wir je nach örtlicher Situation
angepasst mit dem Auto fahren müssen. Also das Wetter selbst vor Ort
beurteilen, und unsere Entscheidungen selbst treffen müssen.
die Grundlagen der Lawinenkunde entstanden schon in den 30 er Jahren |
Um mein Problem lösen zu können, war es sehr wichtig
wissenschaftliche Erkenntnisse über Intuition zu finden. Ich begann schon vor
einigen Jahren mit der Lektüre von diversen Fachbüchern. In der „Szene der
Lawinenprognostiker“ ist das Werk Gerd Gigerenzers „Bauchentscheidungen“ schon
länger „en vogue“. Um mir ein einigermaßen objektives Urteil bilden zu können,
war aber ein Mehr an Informationen nötig. Gerd Gigerenzer gilt unter den
Wissenschaftern als Anhänger der „Intuition“, genauso wie etwa Gary Klein. Also
besorgte ich mir noch Bücher über Wissenschafter, die dem Entscheiden durch
Intuition eher skeptisch gegenüberstehen und landete neben Laszlo Merö bei
Daniel Kahneman. Kahneman erhielt zusammen mit Amos Tversky sogar den
Nobelpreis für Wirtschaft.
Kurz zusammengefasst
meine Schlußfolgerungen für die „Lawinenentscheidung“ aus der Fachliteratur
über Entscheiden:
Nach Gigerenzer ist Intuition nichts Anderes als Wiedererkennen
und verarbeiten in Faustregeln. Um wirklich
gute Intuition zu haben, müssen wir entsprechend lange Zeit haben, um ein
Muster zu „lernen“. Notwendige Voraussetzungen für Intuition sind also lange
genug Zeit dazu und ein regelmäßiges Muster der Problematik.
Nun wurde ich bei Laszlo Merö fündig. Er veranschaulicht in
seinem Werk „Kognition, Intuition und komplexes Denken“ interessante Stufen der
Kompetenz, die teils auf Forschungen eines Gründers der Entscheidungstheorie,
Herbert Simon, zurückgehen. Erforscht wurde diese „Kompetenzniveaus“ am
Beispiel von Schachspielern. Dies gelingt deswegen so gut, da wir im
Schachspiel sehr exakt messbare Leistungsniveaus der Spieler haben, in Form von
Punkten in einem Wertungssystem.
Obige
Grafiken stammen aus dem Buch „Die Grenzen der Venunft“ von Laszlo Merö. Es
handelt sich dabei um eine wirklich gute Übersicht der Kompetenzniveaus und den
Eigenschaften von Menschen in der entsprechenden Stufe.
Für
uns interessant ist vor allem der Unterschied zwischen „Alltags Intuition“ und
„Fachlichen Intuition“. Erstere ist zum Beispiel die Anwendung unserer
Muttersprache. Wir müssen nicht bewußt überlegen, was wir wie als nächstes
sagen, wir sprechen einfach und drücken damit „irgendwie unbewußt aus“ was wir
Meinen.
Fachliche
Intuition, wie sie etwa Schachspieler auf dem Niveau von Grossmeistern haben,
kann man nur durch mindestens 10 jähriger hauptberuflicher Beschäftigung mit
der Materie erwerben. Das ist selbst für Profi Bergsteiger im Fachbereich
Lawinen eine gewaltige Zeitspanne um fachlich relevante Intuition über Lawinen
zu erwerben.
Dies
läßt den Schluss zu, dass es eigentlich nicht möglich ist, aufgrund von
Intuition zu einem allgemein gültigen System für „Lawinenentscheidungen“ zu
kommen, welches für die große Masse der Bergsteiger allgemein tauglich ist. Wie
wir durch die Kompetenzstufen ersehen können, ist eben ein großer Unterschied in
der Qualität der Intuition und der Erfahrung gegeben.
Was
bedeutet das nun für unser Problem mit den Entscheidungsmethoden in der
Lawinenkunde, also Entscheidungen über „zu gefährlich“, oder „geht schon“ zu
treffen?
Nach
einigen Überlegungen glaube ich, dass wir den gesamten Bereich
Lawinenentscheidungen neu „aufstellen“ müssen. Wir müssen uns entgültig von der
Möglichkeit verabschieden, im Lawinenbereich exakte Entscheidungen im Sinne von
„richtig“ oder „falsch“ treffen zu können. So wie es im Bereich der Logik und
der Mathematik viele Bereiche gibt, die nicht eindeutig mit wahr oder falsch zu
entcheiden sind. Man denke nur an Gödelsche Frage wie z. b. „Ein Lügner sagt
ich lüge nie“, spricht er die Wahrheit, oder nicht……
Also
doch „was Anderes“. Ich werde das im Teil 2 behandeln.
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